Wie alles begann

Wie alles begann

Ewald Bög­ge­mann

Am 16. Novem­ber 1958 wur­de ich in Mett­in­gen gebo­ren. Bereits in der Schul­zeit ent­deck­te ich im Kunst- und Werk­un­ter­richt mei­ne Lei­den­schaft für das Schnit­zen. Mei­ne Freu­de am Bear­bei­ten und Gestal­ten von Holz blieb, sodass ich im August 1974 mei­ne Aus­bil­dung zum Holz­bild­hau­er bei der Fir­ma Kurt Fink in Recke begann, die ich 1978 als Lan­des­sie­ger (NRW) im Holz­bild­hau­er­hand­werk abge­schlos­sen habe. Als Gesel­len­stück schnitz­te ich ein Orna­ment nach mei­nem eige­nen Ent­wurf. Von 1978 bis 1980 habe ich bei der Fir­ma Fink als Gesel­le Orna­men­tik­ar­bei­ten gefertigt.

In den Jah­ren 1980/81 besuch­te ich die Holz­bild­hau­er­schu­le in Bisch­hofs­heim (Baye­ri­sche Rhön). Figür­li­ches Arbei­ten, Ver­grö­ßern und Ver­klei­nern von Werk­stü­cken, Model­lie­ren mit Ton und Akt­zeich­nen waren Schwer­punk­te mei­ner Ausbildung.

Danach wag­te ich den Schritt in die Selbst­stän­dig­keit: Im baye­ri­schen Schön­au rich­te­te ich mir eine klei­ne Werk­statt ein und bau­te einen Kun­den­stamm auf. Ich fer­tig­te vor allem für Pri­vat­kun­den Auf­trags­ar­bei­ten, zum Bei­spiel Madon­nen, Jäger, Nacht­wäch­ter und Mön­che. 1981 hei­ra­te­te ich mei­ne Frau Rosa­lie und in den fol­gen­den Jah­ren kamen unse­re vier Kin­der zur Welt: Sven, Fre­de­rik, Jan und Linda.

Ostern 1983 zogen wir mit­samt mei­ner Werk­statt nach Mett­in­gen an den Pöt­ter­weg. Mei­ne klei­ne Aus­stel­lung bestand zunächst aus fünf Holz­fi­gu­ren und einer Krip­pe. Ich fer­tig­te Auf­trags­ar­bei­ten vom Orna­ment bis zur Figur. Auf­trä­ge von Kun­den wur­den von mir nach deren Vor­stel­lun­gen umge­setzt: Für einen Jagd­schrank schnitz­te ich bei­spiels­wei­se Jagd­mo­ti­ve für die Fül­lun­gen der Türen und Eichen­laub mit Ran­ken für die Leisten.

Am 8. Novem­ber 1986 erhielt ich in Frank­furt am Main mei­nen Meis­ter­brief. Um mich auf die Meis­ter­prü­fung vor­zu­be­rei­ten, habe ich mich abends nach der Arbeit zu Hau­se in die Bücher ver­tieft und Abend­kur­se bei der Hand­werks­kam­mer Osna­brück absol­viert. Mein Meis­ter­stück, ein Orna­ment, schnitz­te ich in mei­ner Werk­statt in Mettingen.

Nach und nach wur­de die Aus­stel­lung erwei­tert. Seit 2003 ist bei uns das gan­ze Jahr über die Krip­pen­aus­stel­lung zu sehen.

Rosa­lie fer­tigt seit 2004 hand­ge­ar­bei­te­te Ker­zen für vie­le ver­schie­de­ne Anläs­se: Tau­fe, Kom­mu­ni­on, Fir­mung, Hoch­zeit sowie indi­vi­du­el­le Moti­ve und Auf­schrif­ten nach Wunsch.

 

… und wei­ter­ge­führt wird.

Nach sei­ner Aus­bil­dung zum Tisch­ler bei der Fir­ma Mey­er in Mett­in­gen begann Fre­de­rik sei­ne Aus­bil­dung zum Holz­bild­hau­er bei mir. Schon als Kin­der­gar­ten- und Schul­kind schau­te er bei mir in der Werk­statt vor­bei und schnitz­te eige­ne klei­ne Kunst­wer­ke. Im Juli 2010 bestand er sei­ne Gesel­len­prü­fung. Sein Gesel­len­stück war ein Hahn aus Kirsch­baum­holz. Nun stieg Fre­de­rik voll in den Betreib ein. Sein Gesel­len­stück zeigt es: Am liebs­ten schnitzt er Tie­re und über­nimmt auch sonst vie­le Arbei­ten rund ums Schnit­zen. In sei­ner Werk­statt ver­leimt er das zum Schnit­zen benö­tig­te Holz für uns. Wei­te­rer Schwer­punkt sei­ner Arbeit ist die Restau­ra­ti­on von Gips­fi­gu­ren sowie von Figu­ren aus Holz und von Orna­men­ten. Zudem ent­wirft er neue Krip­pen­stäl­le, sodass das Sor­ti­ment immer viel­fäl­ti­ger wird. Fre­de­rik über­nahm 2014 zusätz­lich die gesam­te Arbeit rund ums Ker­zen­pro­gramm: Ent­wür­fe, Gestal­tung und Beschriftung.

Mein Arbeits­schwer­punkt ist das Schnit­zen von Figu­ren und Orna­men­ten, sodass unse­re Arbeits­be­rei­che sich sehr gut ergänzen.

Auch Sven begeis­ter­te sich schon mit elf Jah­ren für die Arbeit in der Holz­bild­haue­rei und arbei­tet seit 1997 neben­be­ruf­lich im Fami­li­en­team mit. Er berei­tet die Aus­stel­lun­gen vor, stellt Aus­stel­lungs­stü­cke auf, küm­mert sich um das umfang­rei­che Krip­pen­zu­be­hör und erle­digt die Büroarbeit.

Wir seh­nen die Zeit her­bei, in der die zahl­rei­chen Märk­te und Fes­te wie­der statt­fin­den kön­nen, die zur­zeit lei­der aus­fal­len müs­sen, denn dann packen alle mit an und wir kön­nen auch außer­halb unse­rer Aus­stel­lungs­räu­me und Werk­statt unser brei­tes Sor­ti­ment zeigen.